Nachdem die Integrität eines Gewebes gestört ist, heilt es auf zwei Arten. Das erste ist die Rekonstruktion der ursprünglichen Architektur des Gewebes und das zweite ist der Ersatz der ursprünglichen Architektur durch ein anderes Gewebe. Nachdem die Hautintegrität gestört ist, erfolgt die Heilung der Haut durch den Ersatz der ursprünglichen Architektur durch das Strukturgewebe (Narbengewebe). Dies führt zur Narbenbildung.
Es gibt viele Faktoren, die die Menge der zurückbleibenden Narbe bestimmen, wie z. B. individuelle Unterschiede, Hauttyp, Ort der Schädigung am Körper, Spannung an den Wundlippen, Richtung der Wunde, regionale Infektionen und Durchblutungsstörungen usw die Art der Reparatur. Beispielsweise ist die Narbenbildung bei fettiger und pigmentierter Haut oder im Kindesalter, wenn die Haut angespannt ist, schlimmer. Ein weiterer Faktor ist die Tiefe der Wunde. Schäden in den oberflächlichen Hautschichten können ohne oder mit weniger Narben abheilen. Die am besten zu erwartende Spur ist dünn, niedrig und linear. Es erstreckt sich parallel zu natürlichen Hautfalten und natürlichen Übergangslinien. Es kommt zu keiner Schrumpfung des umliegenden Gewebes.
Eine der merkwürdigsten Fragen bei der plastischen Chirurgie ist die Frage, ob nach der Operation Narben zurückbleiben. Jede Situation, in der ein Schnitt über die gesamte Hautdicke vorgenommen wird, hinterlässt eine Narbe. Die Narbenphilosophie in der plastischen Chirurgie basiert auf der Verwendung von Techniken und Materialien, die relativ wenig Narben hinterlassen, anstatt gar keine Narben zu hinterlassen, und darauf, die Narbe in natürlichen Hautfalten und -falten zu verbergen. In jedem Fall beeinflussen jedoch viele der oben aufgeführten Faktoren das Endergebnis.
Um die Narbenbildung zu reduzieren, können nach 2 Wochen, wenn die Wundumgestaltung einsetzt, Cremes aus Zwiebelextrakt oder mit Silikonen verwendet werden.
Bei einigen Patienten kann es im Wundheilungsgebiet zu einer übermäßigen Gewebebildung (hypertrophe Narbe, Keloid) kommen. Dabei spielen viele Faktoren wie die genetische Struktur des Menschen, die Art der Verletzung, deren Ort und Tiefe eine Rolle. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen silikonhaltige Gele und Folien, Druckverbände, intraläsionale Steroidinjektion, Puls-Dye-Laser, Strahlentherapie oder chirurgische Exzision.
In einigen Narbenbereichen können Narbenrevisionen durchgeführt werden, um ein besseres Narbengewebe zu erhalten. Ziel ist es, die Richtung der Narbe zu ändern, sie in Abschnitte zu unterteilen und sie auf die gleiche Ebene wie das umgebende Gewebe zu bringen. Diese Behandlung wird in Fällen angewendet, in denen Narbengewebe ausgereift ist. Dabei kommen verschiedene geometrische Reparaturtechniken zum Einsatz. Die Anwendung erfolgt je nach Gebiet und Ausmaß unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose.